Читать книгу 1000/24: Christoph Strasser und die Jagd nach dem perfekten Tag онлайн

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Dieses Jahr ist jetzt, und Christoph hat kein Problem damit, sich das Endergebnis vorzustellen. Das anstehende RAN ist dem, was er im nächsten September vollbringen möchte, viel ähnlicher als die Rennen über mehrere Tage. Die 600 Kilometer entsprechen in seiner Welt einem Sprint vom Start bis ins Ziel. Beim Gedanken daran, wie sich die ersten Stunden anfühlen werden, beschleunigt sich sein Puls kaum merklich. Er hat das, was ihm bevorsteht, abgespeichert als angestrengtes Wohlfühlen. Er kann sich keine größere Freiheit vorstellen als die auf einer ebenen Strecke, wenn er seine Stärke ausspielen kann, zwei Gänge größer gekettet als allen anderen – jedenfalls die meisten –, im Fahrtwind bei 40 km/h und mehr.

Nervös wird er bestenfalls in der unmittelbaren Vorbereitung, wenn es gilt, keinen wichtigen Gegenstand im Trainingskeller zurückzulassen. Am Start aber gibt es nur ihn, sein Rad und die Gewissheit des Seriensiegers. Er ist nicht überheblich, nur frei von Angst und Zweifel. Die kleinen Aussetzer, die es früher gab, hat er ausgemerzt; inzwischen gilt Christoph Strasser als die personifizierte Planbarkeit. Was andere bis zur Handlungsunfähigkeit blockieren würde, nimmt er kaum wahr, denn es geht nur um den Zweikampf mit dem jungen Herausforderer und um den Kampf gegen den kleinen, elektronischen Fingerzeig in Form einer dreistelligen Zahl auf dem Display, die es hochzuhalten gilt, solange es eben dauert. Der Tank soll leer sein, wenn er ankommt; das schreibt sich Christoph, seit er den Durchbruch endgültig geschafft hat, als wichtigste, vielleicht einzige Vorgabe in sein Fahrtenbuch. Bislang hat er sich nicht enttäuscht und die Geschichte ist noch nicht zu Ende geschrieben.

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