Читать книгу 1000/24: Christoph Strasser und die Jagd nach dem perfekten Tag онлайн

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Im Mittelteil läuft es diesmal sogar besser, wenn das noch möglich ist. Dass das genau dem entspricht, was von ihm erwartet wird, ist die Tragik des ewigen Siegers. Wer am nächsten Morgen in den Niederösterreichischen Nachrichten, der Kleinen Zeitung oder sonst wo von seinem Rekordsieg liest, wird sich nicht am Kaffee die Zunge verbrennen, so vorhersehbar ist, was kommt. Die einzigen Fragen, die aufhorchen lassen: Wie viel schneller als der nächste Verfolger war er diesmal, und wurde ein Rekord gebrochen?

Christoph Strasser düpiert seine Konkurrenten, viele davon sind immerhin gute Bekannte oder Freunde, nicht gerne, und wenn das Rennen ausgefahren ist, findet man ihn unter den Ruhigeren. Aber wenn dann nicht eine anständige Packung zu Buche steht, rauscht nichts oder zumindest kaum etwas im Blätterwald. Er selbst gewinnt lieber knapp nach einem harten Duell als einsam an der Spitze. Auf dieser Strecke, den knapp 600 Kilometern rund um Niederösterreich, wird es nur eine Stunde Vorsprung sein; quer durch Amerika von Ost nach West, wo seine Stärken kumulieren, waren es schon eineinhalb Tage. Das lässt die hinter ihm blass aussehen, dabei ist es nicht ihre Schuld und auch nicht ihr Unvermögen, sondern seine Eigenschaft, alles, was dieser Sport von einem Athleten verlangt, in einer Person zu bündeln. Er aber verneint weiterhin hartnäckig ein ganz besonderes, herausstechendes Talent für die Langstrecke.

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