Читать книгу 1000/24: Christoph Strasser und die Jagd nach dem perfekten Tag онлайн

39 страница из 88

Wie ist das möglich? Natürlich, Florians Fitness ist nicht vergleichbar, dennoch steht der Leistungsabfall in keinem Verhältnis zum Ausgangstempo. Die Antwort liegt in der Krise. Christophs vermeintlich größter Vorteil: Er baut langsamer ab, und wenn er einbricht, fällt die Leistungskurve flacher ab und wendet sich schneller wieder ins Positive. Oder sie stagniert auf einem Niveau, das ihn weiterfahren lässt, fast so als wäre er eben erst gestartet und nicht schon Stunden, Tage, manchmal Wochen auf dem Rad. Das wahre Erfolgsrezept: Christoph Strasser bleibt in Ultracycling-Wettkämpfen nur stehen, wenn die Crew es ihm erlaubt. Das klingt zugegebenermaßen krass. Aber nur so lassen sich die Stehzeiten so brutal reduzieren. Was in Rennberichten extrem hart und unbarmherzig wirken mag, wird schon vor dem Rennen genau abgesprochen und ist ganz in seinem Sinne. Oft betont er, wie unbedingt er diese Rollenverteilung braucht, um richtig schnell sein zu können.

»Wenn ich selbst entscheiden würde, wann und wie lange ich pausiere, wäre ich für mein letztes RAAM wahrscheinlich heute noch unterwegs. Darum müssen meine Betreuer in ihrer Rolle manchmal streng zu mir sein und dafür bin ich dann im Nachhinein dankbar – auch wenn ich während des Rennens jammere, klage oder um Pausen bitte. Ich gebe Entscheidungsbefugnis und Kontrolle im Rennen total ab, trete nur links und rechts hinunter, ansonsten höre ich auf mein Team. Die einzige Entscheidung, die ich selbst treffe, ist die, ob ich als nächstes Ensure mit Schokolade- oder Vanille-Geschmack trinke.«

Правообладателям