Читать книгу 1000/24: Christoph Strasser und die Jagd nach dem perfekten Tag онлайн

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Läuft alles gleichmäßig, verschwendet Christoph im Wettkampf keine unnötige Sekunde und kein Körnchen Energie, und er hütet sich, irgendein Risiko einzugehen – sowohl körperlich, als auch was den Rennverlauf angeht. Alles fließt in den maximalen Output. Kein unsicherer Zug, nur souveräne Manöver, und immer zur wohldurchdachten Zeit. Das RAAM 2015 war anders. Ungewohnt planlos wirkten die Rettungsaktionen, gänzlich ungewohnt das Brandlöschen schon im ersten Viertel des ewigen Klassikers; mehr Reaktion als Aktion war in jedem Versuch zu spüren, doch noch alles in die Spur zu bringen. Selbst die Stimmung im Team kippte, die gewohnte Souveränität wich einer unterschwelligen Überheblichkeit, gepaart mit internen Vorwürfen, als das Chaos seinen Lauf nahm. Das alte Leittier Rainer Hochgatterer fehlte und war noch nicht ersetzt durch ein neues.


Die vorzeitige Aufgabe bedeutete seinerzeit nicht nur ein verlorenes Rennen. Kein Mensch hatte das RAAM zuvor dreimal in Folge gewonnen. Christoph Strasser waren 2013 und 2014 zwei Siege in Serie gelungen – beide Male unter acht Tagen, was ebenfalls noch niemand außer ihm geschafft hatte. Das RAAM 2015 hätte die Perfektion in Radform werden können, stattdessen wurde es der perfekte Albtraum: der Unschlagbare entthront durch den Sieg eines Rookies, noch dazu eines Freundes.

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