Читать книгу 1000/24: Christoph Strasser und die Jagd nach dem perfekten Tag онлайн

47 страница из 88

Der Zweitplatzierte im Rennen hat Florian nun ebenfalls beinahe eingeholt, und wie immer an der Spitze des Feldes und mit einem fremden Betreuerfahrzeug in Schlagdistanz, keimt bei ihm bestimmt kurz die irrationale Hoffnung, der GPS-Tracker möge sich irren und das Fahrzeug vor ihm zum strauchelnden Führenden gehören. In diesem Fall wird die Illusion vom schnellen Überholvorgang zerstört, und die Euphorie zerrinnt – so lässt es sich vermuten – in der realen Erkenntnis, dass es ab hier nicht mehr leichter wird. Und dass der, der tatsächlich vor dem allerersten Pacecar im Rennen seine Arbeit macht und schon längst hier war, nicht irgendjemand ist, sondern so ziemlich der Letzte, den man in diesem Sport vor sich haben möchte, wenn es den Sieg auszufahren gilt.

Ein paar Stunden später hat sich wenig verändert. Die Platzierungen sind einzementiert, für Florian wird es noch ein langer Abend, Christophs Verfolger haben den Blick nach vorne längst mit dem nach hinten eingetauscht. Der heimliche Angstgegner hat seinen Kampf um den zweiten Platz verloren, womöglich zollt er dem fabelhaften Auftritt bei seinem ersten RAA Tribut. Christoph muss nur noch den Sack zumachen – eine Aufgabe, die er gut genug kennt. Er fiebert dem Ziel nicht entgegen wie einer, der nichts oder wenig gewonnen hat. Stattdessen verwaltet er das Ergebnis, natürlich auf hohem Niveau, aber doch nicht ganz mit 100, sondern nur mehr mit 98 Prozent, denn hier, bei diesem RAN im Frühherbst 2020, geht es nicht um das letzte Quäntchen.

Правообладателям