Читать книгу 1000/24: Christoph Strasser und die Jagd nach dem perfekten Tag онлайн

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In ziemlich genau einem Jahr wird das anders sein. Womöglich wird dann erst die letzte Stunde, wenn bereits so viel Schweiß und Flüssignahrung geflossen sind, die Entscheidung über Gelingen oder Fehlschlag der vielleicht größten Aufgabe seines Sportlerlebens bringen. Dort, in Colorado, wird selbst Christoph sich nicht dauernd unter Kontrolle fühlen, sondern so, als wäre die Anforderung übermenschlich. So als stünde eine Wand von tausend Kilometern Höhe vor ihm und eine Sanduhr mit viel zu wenig Zeit, um auf die andere Seite zu kommen. Davor wird noch viel passieren, woran er jetzt nicht denkt und auch noch länger nicht denken wird, denn es darf nicht zu früh um nichts anderes mehr gehen, wenn er den Spannungsbogen so hinbekommen will, wie es nötig ist. Christoph Strasser hat genügend Erfahrung, um zu wissen, dass alles, selbst der unbedingte Wille zum Erfolg, ein Ablaufdatum hat. Erst in zwei, vielleicht drei Monaten wird er sich gestatten, den Gedanken zum ersten Mal – wieder – konkret werden zu lassen. Das ist früh genug, und er hofft, dass bis dahin alles oder zumindest manches klarer ist in Bezug auf das Virus. Das auszuhalten – die Ungewissheit, die Ablenkung – wird die Aufgabe neben der Aufgabe, auf die er sich einzustellen hat.

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