Читать книгу 1000/24: Christoph Strasser und die Jagd nach dem perfekten Tag онлайн

52 страница из 88

In normalen Jahren gäbe es noch die Gelegenheit, im radsporttechnisch eigentlich ruhigen November bei der Weltmeisterschaft im 24-Stunden-Einzelzeitfahren einen goldenen Schlussstrich unter die Bilanz einer langen Saison zu setzen. Das hat er in den letzten Jahren ein paar Mal gemacht, ist in die Wüste gefahren – nach Borrego Springs, in seine ganz persönliche Ultracycling-Oase – und hat sich dort über den Hochgeschwindigkeitskurs hergemacht, als stünde es eins zu null für den Gegner und er in vollem Saft. Danach war wirklich Schicht im Schacht, und er konnte sich in der Saisonpause guten Gewissens zurücklehnen. Dieses Jahr ist anders. Auch wenn das lange Rennen um Österreich und das kürzere um Niederösterreich gemeinsam letztendlich doch ein forderndes und attraktives Ersatzprogramm formten, fühlte sich bisher alles ein wenig nach holprigem Mittelweg an. Absagen, verfrühte Zusagen, Modifikationen und abgespeckte Versionen, die mit dem Original kaum mehr etwas zu tun haben – der Rennkalender kommt auch in der Spätsaison nicht zur Ruhe. Die Einzelzeitfahr-WM soll es auch in diesem Jahr geben, allerdings nur mit Livestream und allerlei Online-Klimbim. Ein Strohhalm in der Krise, und doch nur eine unwirkliche, hoffentlich schnell vergessene Episode, sobald alles wieder Fahrt aufnehmen kann.

Правообладателям