Читать книгу 1000/24: Christoph Strasser und die Jagd nach dem perfekten Tag онлайн

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Die meisten Athleten lassen sich über kurz oder lang vom inneren Schweinehund, getarnt als die Stimme der Vernunft, überreden. Sie glauben, sie würden das, ganz bestimmt, später auf der Strecke wieder aufholen und frisch ausgeruht und mit neuem Elan vielleicht sogar am Ende schneller sein als die, die sich blind gegen die Schwäche auflehnen und dabei doch nicht von der Stelle kommen. Tatsächlich ist aber selbst das geringste Vorankommen stets dem Stillstand vorzuziehen – logischerweise, denn nur um Vorankommen geht es in diesem Sport –, und selten geht die Taktik des schnellen Pausierers schlussendlich auf. Wenn sich, wie bei Christoph Strasser, Geschwindigkeit und Konstanz in einer Person vereinen, ist das Ergebnis ihr meist meilenweit überlegen.

Während Florian sich in den Anstieg hineinkämpft – sein Tretrhythmus wird nicht von Wattzahlen bestimmt, sondern vom momentan Möglichen –, erhöht Christoph das Tempo auf den letzten Metern den Pass hinauf und nimmt, sobald es etwas flacher wird, sogleich die aerodynamische Position auf dem Zeifahrlenker ein, um kein Watt zu viel unnötig aus seinen Beinen zu quetschen. Er hat sich diese Eigenart über Jahre angeeignet und damit viele Quereinsteiger aus den traditionellen Straßenrennen zur Verzweiflung gebracht: Auch auf der Passhöhe und den ersten Metern der Abfahrt leistet er sich nicht den geringsten Leerlauf, sondern bleibt bei sich und der Wattvorgabe, die es zu halten gilt.

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