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„Rasmus“, sagt der Elektriker. „Ach, das war doch kein Ding. Wo ich doch sowieso da bin.“

Sie verfallen in höflichen Small-Talk, also begebe ich mich auf die Suche nach dem Harlekin, aber seine Garderobe ist inzwischen leer. Daneben finde ich eine geschlossene Tür. Ich kann nicht widerstehen. Mein ganzes Leben besteht aus geschlossenen Türen, die nur darauf warten, geöffnet zu werden. Das alte Holz knarrt, als die Tür aufschwingt. Eine leere, unbenutzte Theatergarderobe, so alt wie das Theater selbst. Ein winziger Raum mit Spiegel und Schminktisch und dekorativ-schmalem Diwan in verblassten Farben. Der Staub dringt in meine Nase, in meinen Hals, ich muss nach Luft schnappen. Dann steht mein Elektriker plötzlich hinter mir, die Jacke wieder über dem Hemd, und räuspert sich: „Na, wir müssen dann wohl auch mal, oder? Das Dessert wartet… Wie heißt du eigentlich?“

Mit einer dramatischen Bewegung wirble ich zu ihm herum und küsse ihn tief und innerlich und unvergesslich, während ich ihn langsam in Richtung des Diwans dirigiere. Er sträubt sich zuerst, es ist so alt, stickig und staubig wie der Dachboden einer alten Gruselvilla, nicht sonderlich sexy - aber das kann es ja noch werden. Wir stolpern hinein in den kleinen Raum, der nicht viel größer als ein geräumiger Schrank ist, und ich reiße ihm schon die Kleidung herunter, während ich im Geheimen hoffe, dass es hier irgendwo eine Dusche gibt, damit wir uns hinterher den Staub herunterwaschen können. Ist doch ein Theater. Mit Garderoben. Und wo Garderoben sind, muss es auch eine Dusche geben.

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