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Etwas später erwachen wir. Er liegt auf dem knarzigen Holzfußboden zwischen Schminktisch und Diwan und schnarcht leise, mit offenem Mund. Er trägt noch immer sein inzwischen völlig verschwitztes Hemd, und seine Socken. Ich habe nur meinen Nagellack an. Unsere Kleidung liegt auf dem Boden verstreut. Unförmige Haufen, wie tote Vögel. Ich starre ihn an und greife nach meinem Kleid. Über uns ertönt ein Brausen und Summen vom Rasen vor der Bühne:

„PIERROT, PIERROT,

KOMM SCHON RAUS!

DENN SONST GEH’N WIR NICHT NACH HAUS!“

Wie kann man auf Speed schlafen? Hat mir jemand was ins Getränk gemischt, das ich nicht getrunken habe? Das bin eigentlich gar nicht ich, so mitten in der Vorstellung einzuschlafen.

Auf der anderen Seite der dünnen Holzwand ziehen sich die Schauspieler und Bühnenarbeiter um. Fröhlich wird durcheinandergerufen: „Das war doch gar nicht schlecht!“ – „Dein Kleid sitzt so gut!“ – „Morgen probiere ich es mit der anderen Perücke!“ – „Wer hat meinen Föhn?“

Ein Föhn. Dann muss es eine Dusche geben.

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