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Wir müssen warten. So können wir uns nicht zeigen, so bedeckt von Schweiß und Staub.

Ich versuche, ihn sanft zu wecken, indem ich ihm mit einem Finger über die verschwitzte Wange streiche. Langsam kommt er zu sich, seufzt und schmatzt. Hustet. Unter der Bühne wird es nun leiser. Die letzte Person, die geht, scheint das Licht auszumachen, denn wir hören ein Klicken, die Tür, dann Stille.

„Mist, wie kommen wir denn jetzt hier raus?“, hustet er.

„Also erstmal brauchen wir sowieso eine Dusche!“, sage ich bestimmt, und er nickt zustimmend. Diese Attraktion scheint ihn in keinster Weise zu stören. Wie oft sieht man schon das Pantomimen-Theater von innen? Und zudem ganz umsonst?

Wir bleiben einen Augenblick lang liegen und lauschen in die Dunkelheit hinein.

Nichts. Immer noch alles still.

Vorsichtig suchen wir unsere Klamotten zusammen und öffnen die Tür einen Spalt breit. Dunkelheit.

„Wir brauchen Licht!“

„Ja, okay. Moment!“, und er tastet sich vor, bis er die Sicherungsbox am Ende des Flurs mit den Garderoben gefunden hat, wo er beinahe über seinen eigenen Werkzeugkoffer stolpert. Dann erleuchtet seine Taschenlampe die historischen Räume. Der Lichtstrahl gleitet über Theaterplakate, alte Zeitungsausschnitte in Rahmen, einen staubigen Schnurrbart, der mit Reißzwecken unter dem Bühnenboden befestigt ist, eine vergilbte Schleife neben ebenso alten Fotos, schwarzweiß und in verblasster Farbe. Hinter uns erkenne ich die Stufen, die zur Bühne führen.

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