Читать книгу Die vierzehnte Etappe. Radsportgeschichten онлайн
42 страница из 98
Völlig im Dunkeln tappend setzte ich meine Solofahrt fort. Nichts wusste ich, nicht über meinen Rückstand, nicht über meinen Vorsprung, nur, dass es noch sechzig Kilometer waren. Entlang der Strecke riefen die Menschen: »Sie sind nicht weit« oder »Allez Poupou«. Ein Materialwagen meines Teams (Internationale A) fuhr hinter mir her, zur Ehre des Tages wurde er von zwei unbekümmerten Jungs mit Schnurrbart gelenkt, und jeder der beiden trug das gleiche Trikot wie ich, mit Werbung für die Baufirma Fontana. Wahrscheinlich waren es die dümmsten Kräfte des Herrn Fontana, von ihm gerade gut genug befunden für diesen Job. Ich ließ mich zu ihnen zurückfallen und fragte: »Wie viel Vorsprung habe ich auf den nächsten Fahrer hinter mir?« »Das wissen wir nicht«, sagte einer von ihnen.
So fuhr ich weiter. Hätten sie mir wenigstens erzählt, wie heiß es war. Die Sonne brannte, mein Tempo brach ein, ich fühlte mich einem Sonnenstich sehr nah und zum ersten Mal sah ich den schwarzen Schnee, der in keiner Radsportkarriere fehlen darf. Immer langsamer bewegte ich mich mit meinem Niemandsland in die Richtung von Le Lanvandou, wo dann auf jeden Fall ein ehrenwerter dritter Platz auf mich wartete. Der änderte sich noch in einen vierten, als ich zehn Kilometer vor dem Ziel von einem Fahrer überholt wurde, dem ich absolut nicht folgen konnte. Ich sah noch gerade so seine Startnummer, 32, ausgerechnet einer der wenigen, dessen Namen ich kannte; es war der Belgier Van den Neucker.