Читать книгу Die vierzehnte Etappe. Radsportgeschichten онлайн
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Kein Wunder, dass ich schließlich in einer tiefen Müdigkeit versank, und nicht nur ich. Am dritten Tag war nach einem endlosen Anstieg unmittelbar nach dem Start eine Spitzengruppe mit acht Mann übrig geblieben, für alle verbleibenden Anstiege. Eine Stunde später, auf einem kilometerlangen Streckenabschnitt mit einer dicken Schicht frisch gelegtem Splitt, hatte einer von uns einen Reifendefekt. Es tat mir sehr leid für ihn, doch ich freute mich vor allem über den Vorteil, den mir das bringen würde, denn er war eine Minute vor mir.
Aber aus meiner Gruppe wurde mir die Entscheidung mitgeteilt, dass wir warten sollten. Wir hatten genug Vorsprung, vier Minuten laut der letzten Nachrichten. Die Initiative schien mir vom Träger des Gelben Trikots auszugehen, und seine Autorität akzeptierte ich. Wir rollten locker dahin, bis der Pechvogel wieder da war. Später habe ich gefragt, ob so ein Warten normal ist, aber das schien nicht der Fall zu sein: Es war eine spontane Geste. Wir waren schon so lange zusammen, dass in der Tat ein starkes Gefühl der Kameradschaft entstanden war, dem wir uns umso schneller hingaben, weil Ermüdung nun mal sentimental macht.