Читать книгу Mit dem Klapprad in die Kälte. Abenteuer auf dem Iron Curtain Trail онлайн

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Netter Versuch, dachte ich, während ich einen Löffel Rentiersuppe zwischen die klappernden Zähne fummelte. Eure Kälte hier ist eine Art bekackte Kälte. Erdrückende Kälte war das, was Nordfinnland am besten konnte, und häufig verlebte ich Nachmittage ganz für mich alleine, an denen ich der grenzenlosen, urwüchsigen Szenerie dabei zusah, wie sie sich kein bisschen veränderte, und ich mich fragte, ob die örtlichen Behörden den menschlichen Winterschlaf eingeführt hatten.

Selbst die große Nationalstraße, die ich zwei Tage entlangschlich, war eine Geisterstraße. Die Ortschaften lagen so weit auseinander, dass meine Augen feucht wurden, wann immer ich mich einem der schwarzgelben Schilder näherte, die ein bevorstehendes Wiedersehen mit einem dieser wundervollen Orte versprach, an die ich mich dunkel erinnerte, wo Menschen lebten und Dinge taten. Ah, eine Tankstelle, eine bemützte Familie, die drinnen im Café Würzsoßen über einer Schuhschachtel Pommes frites verteilt, ein Mann, der sein Schneemobil mit Super bleifrei betankt. Der Klang der Stille endlich durchbrochen von Kettensägen und Gebell; eine ganze Palette an Gerüchen jenseits von Kiefernharz. Es dauerte eine Weile, bis ich bemerkte, dass diese Orte nicht sonderlich reizvoll waren, ihre vereisten Straßen breit, aber leer, eintönig gesäumt von niedrigen Verwaltungsgebäuden und anderen von Schneematsch eingefassten Studien in Nachkriegsbeton. Aber selbst als ich es bemerkte, war es mir egal.

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