Читать книгу Mit dem Klapprad in die Kälte. Abenteuer auf dem Iron Curtain Trail онлайн

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Ich hatte eine nur wenig brauchbare Vorstellung davon, wo ich war, außer dass ich mich inzwischen in Nordösterbotten befand, was noch kälter und einsamer klang als Lappland und nach etwas, wohin man ohne jede Hoffnung auf Wiederkehr verbannt wurde. Irgendwann wurde mir klar, dass meine Vorstellung davon, wo in diesem eisigen Hinterland ich eine Bleibe für die Nacht finden könnte, sogar noch weniger brauchbar war. Mit ungeschickten, tauben Fingern auf meinem Mobiltelefon stochernd, tätigte ich den ersten von vielen Notrufen an Raija Ruusunen.

»Ich werde Sie mit unserem Kontakt in Finnland in Verbindung bringen«, hatte Ed Lancaster von der European Cycling Federation mir viele Monate zuvor in einer E-Mail geschrieben, die gespickt war mit höflichen Ratschlägen, eine etwas weniger hanebüchene Reisezeit für meine Unternehmung in Betracht zu ziehen. So wurde ich Raija vorgestellt, die in ihrer stoischen Antwort meinen Terminplan und dessen Konsequenzen für uns beide großmütig akzeptierte: Meine bescheuerte Entscheidung war gefallen, und sie würde mir daher aus einer Reihe von Patschen helfen. »Radfahren im März ist in Finnland Winterradfahren, dann liegt noch fast überall Schnee hier nahe der Ostgrenze. Es wird kaum Menschen oder Verkehr geben und nur wenige Möglichkeiten zum Essen und Schlafen. Das wird eine richtige Radtour durch die Wildnis. Ich gebe dir meine private Telefonnummer und werde dir jederzeit helfen, falls du Schwierigkeiten hast oder etwas brauchst.« (Weil sie wohl spürte, dass ich ein wenig Aufmunterung gebrauchen könnte, fügte sie ein zuversichtliches Postskriptum an: »Es gibt Studien zum Thema Wohlbefinden und Wälder. Demnach wirken sich schon 15 Minuten im Wald positiv aus. Nach 1.700 Kilometern durch Finnland wird es dir also sehr gut gehen.«)

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