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So muss man, wenn man von einem »christlichen Abendlande« spricht, wohl doch ein wenig bedenken, dass dieser Begriff kaum vor dem 8. Jahrhundert seine Gültigkeit haben dürfte. Als Bonifatius bei Geismar die Donar-Eiche fällte, schrieb man bereits das Jahr 724; und als der Stamm der Sachsen als letzter großer Germanenstamm nach erbittertem Widerstand sich dem Christentum beugte – Widukind ließ sich im Jahre 785 taufen –, neigte sich dieses Jahrhundert bereits seinem Ende zu.

Erstmalig seit dem Untergang des weströmischen Reiches war in diesem 8. Jahrhundert in dem Frankenkönig Karl, der damit der Große werden sollte, ein Mann erstanden, der die Erben der untergegangenen römischen Weltmacht, die schon ziemlich festgefügten germanischen Reiche auf dem geschichtlichen Boden der einstigen römischen Herrschaft und weit darüber hinaus zu einem neuen Ganzen zu einen vermochte. Erstmalig traten jetzt auch aus dem Schoße der barbarischen Eroberer andere Gesichtspunkte als Krieg und Raub politikbestimmend hervor.

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