Читать книгу Das Geld in der Geschichte онлайн

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Der fränkische König Chilperich (561–584) ließ einen Tafelaufsatz aus Gold und Edelsteinen machen, 50 Pfund schwer; und der König Gunthram erzählte beim festlichen Mahl: »Fünfzehn Schüsseln, so groß, wie die größten dort, habe ich schon zerschlagen und habe nur diese behalten und eine andere, 470 Pfund schwer.« Zu solchen Prunkstücken wurde das gemünzte Gold und Silber, das aus der Beute und aus den Tributleistungen der jeweils Besiegten stammte, verarbeitet. Als die Franken unter Clodewech die Römer besiegt und aus Gallien vertrieben hatten, waren ihnen riesige Bestände römischen Goldes in die Hände gefallen. Aber bevor etwas Sinnvolles damit geschehen konnte, waren neue Widersacher an die Stelle der Erschlagenen getreten. Ein düsteres Bild von Tücke und Raubgier zeichnet Gustav Freytag nach mit der dramatischen Schilderung: »Als der Königssohn Chloderich seinen Vater auf Anstiften des Chlodewech getötet hatte, zeigte er dem Boten des argen Vetters die große Truhe, in welche der Ermordete seine Goldstücke zu legen pflegte, da sagte der Gesandte zu ihm: ›Miss die Tiefe mit dem Arm aus, damit wir die Größe wissen!‹ – und als der Frevler sich niederbeugte, zerschmetterte ihm der Franke den Kopf mit seiner Axt« (siehe G. Freytag: »Bilder aus deutscher Vergangenheit«, S. 155). – Verläßliche geschichtliche Nachweise über diesen Vorgang hat die Geschichtsforschung nicht gefunden und so mag es sein, dass die Fama hier – ebenso wie in der Nibelungensage – Dichtung und Wahrheit vermischte. Wieviel Wahrheit aber mag ganz im Dunkel der Vorzeit versunken sein?

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