Читать книгу Das Geld in der Geschichte онлайн

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Da die handwerklich-gewerbliche Betätigung von Sklaven und von Freigewordenen ausgeübt wurde, verschmähte der Römer die eigentliche Arbeit. Seine Zivilisation beruhte zwar auf dem Prinzip der Arbeitsteilung, aber er selbst hat sich an dieses Prinzip nicht gehalten. So drängte sich in der Stadt ein Gewimmel von unbeschäftigten, mittellosen römischen Bürgern, denen genau so wie in Griechenland erst Brot – und dann Brot und Spiele – geboten werden mussten.

Dieses ständige Verzehren ohne Leistung, das maßlose Pracht- und Luxus-Bedürfnis der vermögenden Schichten bewirkte auch hier einen fortgesetzten Abfluss von Gold und Silber nach den fernen Ländern, von denen die begehrten Erzeugnisse auf Schiffen und Handelsstraßen herkamen. Musste nicht der unerhörte Aufwand der römischen Zirkusspiele auch eine ökonomische Kehrseite haben? Sulla ließ 100 Löwen in die Arena rasen; Pompejus steigerte das Schauspiel auf 500 Löwen und zahllose andere Tiere aus allen erreichbaren Zonen. Cäsar ließ 65 v. Chr. über 600 Gladiatoren in silberner Rüstung zum Schaukampf antreten und im folgenden Jahr – zur Vorbereitung seines letzten Schrittes zur absoluten Macht – das römische Volk an 22 000 Tischen prächtig bewirten und mit Geld und Getreide beschenken.

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