Читать книгу Das Geld in der Geschichte онлайн

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Freilich gab es dann auch wieder Zeiten, in denen die Eroberungen neue Edelmetallbestände ins Land brachten und eine Besserung des Münzwesens ermöglichten. So brachte die Eroberung der reichen syrischen Handelsstadt Palmyra, zwischen Damaskus und dem mittleren Euphrat gelegen, den Römern gewaltige Schätze ein. Heute noch zeugen riesige Ruinen, Baalstempel, Säulenstraßen, Theater von der einstigen Größe dieser von den Eroberern zerstörten Stadt; Palmyra war ja der Mittelpunkt eines Handelsstaates, der sich in seiner Blütezeit bis weit nach Ägypten und Kleinasien hinein erstreckte.

Soweit die eroberten Provinzen, die ihre Edelmetallbestände an das übermütige Rom abgeliefert hatten, in der Not des Landes selber zu Münzverschlechterungen ihre Zuflucht nahmen, stellten sich auch im Altertum schon Zustände ein, die uns ziemlich vertraut anmuten. Ägypten war zur Zeit des Soldatenkaisers Diokletian (284–305) römische Provinz. Diokletian hatte sich eine großartige Neuordnung des gewaltigen Reiches zum Ziel gesetzt. Vieles hat sein unbeugsamer Wille auch tatsächlich erreicht. Nur das Geld wollte sich nicht fügen; doch darüber dürften wir nur lächeln, wenn unsere Zeit nicht genau so töricht gehandelt hätte wie dieser römische Kaiser, der die durch Geldvermehrung und schlechte Kupfermünze zustandegekommene Zerrüttung des Geldwesens mit Höchstpreis-Verordnungen und Todesstrafe kurieren wollte. Während aber in Rom die Metze Gerste immerhin nur 100 Denare kostete und ein Pfund Fleisch 8–10 Denare, war die Entwertung des Geldes in den Provinzen bald beträchtlich weiter fortgeschritten. Prof. Eisler stellte aus ägyptischen Papyrusfunden eine aufschlussreiche Übersicht zusammen:

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