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Währenddessen erfuhr auch das byzantinische Reich ein wechselvolles Schicksal, bis es 1453 endgültig den Mohammedanern (Mohammed II.) erlag. In seiner hohen Blütezeit trugen die byzantinischen Münzen vornehmlich Christus- und Marienbildnisse. Justinian II (658–711) hatte als erster ein Christusbild auf seinen Solidus gesetzt, wie Robert Eisler meint, sicher weniger aus Frömmigkeit als vielmehr, um den Mohammedanern das Nachprägen seiner Münzen religiös zu verleiden (siehe R. Eisler: »Das Geld«, S. 160). Die Handelsbeziehungen mit Byzanz waren während der Zeit der Völkerwanderung noch schwach; erst die Jahrhunderte der Kreuzzzüge brachten den fränkisch-alemannischen Völkern den näheren Kontakt mit dem Orient – und damit auch byzantinische Einflüsse auf ihr Münzwesen. Letztere traten in der Brakteatenprägung der Stauferzeit, worauf wir noch kommen werden, besonders deutlich hervor.

WIEDERERWACHENDE GELDWIRTSCHAFT

Wenn mit der Ausdehnung der deutsch-germanischen Herrschaft über das riesige Gebiet des einstigen Römerreiches wohl auch die Gold- und Silberschätze der vergangenen Kulturen in die Hände neuer Herren gekommen waren, so konnte die eigentliche kulturfördernde Nutzung aber doch erst dadurch erfolgen, dass das tote Metall zu lebendigem, befruchtendem Geldumlauf wurde. Dieser Entwicklung hat Karl der Große entscheidende Impulse gegeben.

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