Читать книгу Das Geld in der Geschichte онлайн

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Was die römische Kirche diesen Völkern zugleich mit dem neuen Weltbild des Christentums an gewerblichen Fertigkeiten und ökono-mischen Künsten des Rechnungswesens mit Maß-, Gewichts- und Geldeinheiten brachte, machte sich aber für die Kirche auch bezahlt durch die junge Kraft, deren die Kirche als Schutz bedurfte. Der Zerfall der alten römischen Weltmacht in ein weströmisches und oströmisches Reich – im Jahre 395 waren Rom

und Byzanz endgültig geschieden –, hatte auch für das Christentum, wenn nicht ursächlich, so doch als weitere Vertiefung der Kluft den großen Glaubenskonflikt zwischen arianischer und römisch-katholischer Christusvorstellung gebracht. Da die Vandalen, Goten, Langobarden und andere germanische Stämme sich zuerst der arianischen Lehre, wonach Christus nicht als Gottes Sohn gilt, zuneigten, bedeutete der Sieg des Frankenkönigs Chlodewech und sein Übertritt zum katholischen Christentum (496) zugleich den Sieg der römisch-katholischen Kirche über die arianisch-byzantinische. Der Fama zufolge soll Chlodewech vor der Schlacht gelobt haben, zum römischen Glauben überzutreten, wenn Christus ihm den Sieg schenkt. Dass man so etwas mit dem fremden Gott aushandeln könne, war dem Vorstellungsvermögen des fränkischen Kämpen durchaus natürlich. Nun waren also die Würfel gefallen und so ging die Entwicklung auf Jahrhunderte hinaus ihren neuen Weg.

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