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Im Übrigen könnte man fast sagen, dass das Mittelalter rein intuitiv volkswirtschaftlich klüger gehandelt hat, als unsere Geschichtsforscher mitunter einzusehen vermögen. Es dürfte nämlich durchaus sinnvoll gewesen sein, die Einwohner in den neuen Kolonisationsgebieten des Ostens von der primitiven Schatzbildung abzubringen und sie zum richtigen Gebrauch des Geldes als Zirkulationsmittel zu erziehen. Dazu bedurfte es wohl nachhaltiger, ständig wiederkehrender Impulse, die durch die regelmäßig erfolgende Geldverrufung auch tatsächlich wirksam wurden.

In den Gebieten der entwickelteren Kultur des Westens, wo Handel und Handwerk, Kunst und Gelehrsamkeit schon weiter fortgeschritten waren, genügte ganz offensichtlich die einfache Regelung der »Renovatio monetarum«, die eine Münzerneuerung nur beim Wechsel der Herren vorsah. Zu bemerken bleibt allerdings, dass sich auch hier die gekrönten Häupter nicht allezeit an diese Regel hielten. In Frankreich war es Philipp der Schöne (1285–1314), der sich mit wiederholter Münzverrufung ziemlich einträgliche Finanzquellen erschloss.

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