Читать книгу Haller 18 - Weihnachten онлайн

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»Verschwinde, du Betrüger, ich bin der Weihnachtsmann!«, brüllte er weiter, bevor er sich verschluckte und kurz innehalten musste. Der Geruch seines Atems ließ vor Jesus’ inneren Augen die grünen Hügel Schottlands entstehen. Er riss sich aus seinen Visionen, rief: »Den Weihnachtsmann gibt es doch gar nicht!«, und befreite sich von dem Bart, den der Mann nun ergriffen hatte, um Jesus vom Podest zu zerren.

»Den Weihnachtsmann gibt es gar nicht?«, kreischten unzählige Kinderkehlen zugleich und eh sich die Männer versehen konnten, wurden sie von den starken Armen der Sicherheitsleute gepackt und durch die Etagen des Kaufhauses gezerrt, während sich eine breite Gasse Richtung Tür bildete, als würde Moses das Meer erneut teilen.

Handys wurden zur Aufnahme gezückt, jemand zog Jesus die Mütze vom Kopf und auch das kam ihm aus einem anderen Leben bekannt vor, auch wenn ihm dieses Mal ausnahmsweise niemand bespuckte oder eine Dornenkrone aufsetzte.

Auf dem Bürgersteig biss der Wind eisig in seine nackten Zehen und er war froh, noch den roten, warmen Mantel mit dem weißen Kragen zu tragen. Es hatte zu schneien angefangen und der spätnachmittägliche Himmel war mittlerweile nur noch durch die blinkende Weihnachtsdekoration der Geschäfte und die Straßenlaternen beleuchtet.

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