Читать книгу Haller 18 - Weihnachten онлайн

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Als Jesus das Podest bestieg, waren die Kinder mit ihren Müttern verschwunden. Die Frau mit den angeklebten Flügeln erkannte ihn nicht, wisperte etwas wie »Ach, Ablösung – und warum kriege ich keine?« Und Jesus dachte wieder an saure Zitronen im Garten Getsemani, als er ihre Stimme hörte. Sofort bildete sich wieder eine Schlange vor dem Podest zu Jesus’ Füßen, und während er unbewusst mit der rechten Hand zu segnen begann, kletterte ein kleines Mädchen auf seinen Schoß.

»Na, wie heißt du, mein Kind?«, probierte sich Gottessohn mit tief verstellter Stimme.

Das Mädchen kicherte, ballte ihre Finger zu kleinen Fäusten und steckte sie unter die Achseln, als wollte Jesus sie kitzeln.

»Magdalena.«

»Magdalena!« Er riss die Augen auf. »Das ist aber ein schöner Name. Ich kannte mal eine Maria Magdalena …«

»Krieg ich jetzt ein Geschenk?«, unterbrach ihn das Kind.

»Was wünscht du dir denn?«, imitierte Jesus seinen Vorgänger.

»Eine Barbie!« Und die junge Frau hinter dem Sessel wies lächelnd Magdalenas Mutter mit ausgestrecktem Arm den Weg zum Puppenregal. Ein gebastelter Flügel löste sich bei der Bewegung ab, und das falsche Christkind verschwand hinter dem Thron, um ihn aufzuheben. Ihr Lächeln hingegen ließ die junge Frau für diesen Tag hinterm goldenen Stuhl liegen.

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