Читать книгу Haller 18 - Weihnachten онлайн

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Der konkurrierende Weihnachtsmann war auf die Knie gestürzt, rappelte sich auf, während die Passanten einen Bogen um die beiden seltsamen Gestalten machten.

»Wegen dir bin ich meinen Job los, du Freak«, pöbelte der Betrunkene und Jesus seufzte, weil er wohl wieder erklären musste, dass er kein Freak, sondern Jesus, ehemals Christkind, sei.

Doch dazu kam es nicht. Der Kerl packte ihn an den Halsumschlägen seines Mantels und schleuderte den ganzen Jesus, samt Christkind-Vergangenheit, auf die mehrspurige Straße vor dem Kaufhaus. Eine Straßenbahn nährte sich; Jesus spürte die kalten Schienen auf seiner Wange, Schneeflocken benetzten seinen schmerzenden Körper, da wurde ihm schwarz vor Augen.

»Vielleicht solltest du ein bisschen mehr Gottvertrauen haben, mein Sohn.« Sein Vater half ihm aus dem Mantel und ließ das Kleidungsstück zwischen den Wolken zur Erde fallen.

»Was ist passiert?«, fragte Jesus, die Augenlider noch schwer und geschwollen. Der Kopf schmerzte und lähmende Müdigkeit ließen ihn sich schwer auf eine Wolke setzen. Er befühlte seinen Kopf, seine Arme und Beine, die alle unversehrt waren. Gott seufzte und hielt ihm ein Handy hin, das er aus Jesus’ Weihnachtsmannmantel gezogen hatte und spielte ihm ein YouTube-Video vor. Jesus erkannte sich, auf den Schienen am Boden liegend, Schneegestöber über seinem bewusstlosen Körper, hörte die Schreie der Passanten, sah die Lichter der sich nähernden Straßenbahn. Und wie aus dem Nichts sprang ein hünenhafter Mann in einem todschicken Anzug auf den Asphalt, klaubte Jesus vom Boden und verschwand mit ihm in der Dunkelheit.

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