Читать книгу Aus meinem Bühnenleben онлайн

44 страница из 83

Froh eilte ich hinüber — und nach wenigen Stunden war Alles so weit eingerichtet, dass wir Besuch empfangen konnten. Als ich treppauf treppab sprang, um das Auspacken zu überwachen, und rüstig mit Hand anlegte — trat mir aus dem Zimmer des ersten Stockes eine nicht mehr junge, aber höchst anmutige Dame entgegen und sagte auf die liebenswürdigste Weise: — »Ich bin die Doktorin Rintel — mein Vater ist der Direktor der Singakademie Zelter! — Bethmann, ein Freund meines Mannes, hat Sie uns empfohlen. Er kam vor seiner schnellen Abreise noch atemlos gerannt, um dies Briefchen für Sie einzuhändigen. Recht viel Liebes haben wir von der Süddeutschen vernommen; nach Kräften werden wir Ihnen beistehen!«

Da erschien mir Berlin doch schon in einem rosigeren Lichte. Wir waren nicht mehr verlassen; gute, liebe Menschen wollten sich unserer annehmen …

Bethmann schrieb: »Um Ihretwillen, liebes Fräulein, bedaure ich hauptsächlich, Berlin so schnell verlassen zu müssen! Denn Sie sind unstreitig von den Mitgliedern die Unerfahrenste im Theater-Treiben. Doch nur mutig vorwärts! — Talent, Jugend und ernstes, eifriges Streben werden auch Ihnen helfen, im neuen Kunsttempel Fuß zu fassen. Vor dem Herbst kehre ich wieder und stelle Sie meinen ehemaligen Kollegen von der königlichen Bühne vor …«

Правообладателям