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Am Fuß der Treppe hörten wir einen Wagen anrasseln, und eben auf dem Trottoir — stießen wir auf einen Herrn, den Biedenfeld: »Ah! Kunowsky!« begrüßte. Dann stellte er vor: »Herr Justizrat Kunowsky — unsere Hauptstütze, Geschäftsführer und geistiger Dirigent des neuen Instituts, das belebende Element des ganzen Unternehmens!« Es klang wohl etwas Ironie aus dem Lobe, — Kunowsky indessen nahm es à la lettre. Er bot mir seinen Arm, mich zu Biedenfelds zu führen. Und nun — während der kurzen Strecke sollte ich die echte, berühmte und berüchtigte Berliner Suada kennen lernen. Solch' ein Überstürzen verschiedener Thematas, solch' Gemisch von Witz, Laune und Raketensprühen im allerschnellsten Tempo hatte ich bis dahin noch nie gehört. — Betäubt — verwirrt — konnte ich nur selten einige Bemerkungen einschalten. Kunowskys Äußeres frappierte mich auch; — ich vermochte nicht zu sagen, ob mich ein Alter-Junger, — oder ein Junger-Alter führte. Die schlanke, geschmeidige Figur, das nach Art der Studenten gescheitelte, lockige, braune Haar, die blauen, geistvoll strahlenden Augen — und dazu ein ziemlich verwittertes, fahles Gesicht und bedenklicher Zahnmangel …

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