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Aus übervollem, bangen Herzen, mit Seufzen und Tränen klang uns dieser Willkomm in der wildfremden Stadt entgegen. Bekümmert und erschrocken setzten die Mutter und ich uns auf eines der Betten in dem sofalosen, unbehaglichen Zimmer, und Fräulein Weidner und ihre Mutter auf das gegenüberstehende. Klagend fuhr die Kollegin fort: »Es herrscht hier heillose Unordnung! Nichts ist fertig, nur Weniges vorbereitet. Keine Rollen sind verteilt, keine Proben angesetzt. Vize-Direktor und Sekretär Baron von Biedenfeld vermag trotz des besten Willens keine Autorität zu erlangen. Niemand will gehorchen. Die Regisseure Schmelka und Angeli hemmen die Tätigkeit ihres einsichtsvollen Mitregisseurs Nagel durch Eifersüchteleien und Misstrauen. Der Geschäftsführer, Justizrat Kunowsky, ist ein geistreicher Mann und mit Enthusiasmus dem neuen Institut ergeben, aber ihm fehlt Zeit, Praxis und — Energie. Er taucht auf und verschwindet wie ein Irrwisch und hinterlässt nur Verwirrung. Die Aktionäre wissen wohl die Einnahmen zu berechnen, geizen aber mit den nötigsten Ausgaben. O hätte ich doch mein trautes München nicht verlassen!«

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