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»Ja gewiss!« — sagte die Baronin resigniert — »aber die Damen werden gleich uns bei dem Rout Entsetzliches ausstehen: — kleine Zimmer, überfüllt von Besuchenden. Das ist ein betäubendes Kommen, Gehen, Drängen, Schwätzen … Ich werde stets krank von dem — Vergnügen!«

In grauseidenem Überrock, mit Rosa verziert, eine Pariser rosa Atlas-Toque mit Marabouts auf den hochfrisierten Locken, die Mutter schwarz, im hellgelben Krepphut — fand ich unsere Toilette sehr hübsch für die Visiten bei den Herren Aktionären. Aber wie wurde ich angestarrt! Ob vielleicht die Toque zu verwegen aufgestülpt war? — oder ob ich mich nicht demütig genug vor den Millionären verbeugte? Ich vernahm wenigstens später von Baron Biedenfeld, dass Bankier Fränkel ihm andern Tags gesagt: »Bedenken Sie ja die etwas determiniert aussehende Blondine mit ersten Rollen, denn zweite wird sie sicherlich nicht oft übernehmen.«

Bankier Beneke, wegen seines Reichtums auch Fürst Beneke genannt, sprach sehr leise, aber angenehm, und geleitete uns zu seiner Gattin — wie verlegen. Durchlaucht lehnten in der Sofaecke, ein Riechfläschchen in der Hand, und klagten herablassend im besten Berlinisch über Nervenkopfweh. Wir wollten uns sogleich entfernen, — wurden aber ersucht, Platz zu nehmen. Eine gezwungene Unterhaltung entspann sich. Durchlaucht geruhten unter Anderem zu fragen: »Haben Sie denn ein jutes Jedächtniss? — Das Auswendiglernen muss doch entsetzlich sind!«

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