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Kunowsky sprühte: »Unser Theater wird bald das königliche überflügeln! — junge Kräfte, immense Talente! — bei den Hofschauspielern ist die Glanzperiode vorüber …«

»Madame Stich ist aber doch noch zu den jugendlichen Künstlerinnen zu zählen?«

»Jewiss! jewiss, — imposante Gestalt, vortrefflich im Trauerspiel, — aber im Lustspiel ungraziös, gar nicht bedeutend …«

»Und die gepriesene Frau v. Holtei? — kaum in den Zwanzigern …«

»Reizende Erscheinung, besonders als Käthchen von Heilbronn und Melitta, — aber zu klein, zu lange Arme, beschränktes Fach, auch nicht lebensfrisch genug, zu veilchenartig bescheiden wirkend …«

»Und Devrient, Wolff, seine Gattin, Rebenstein, Krüger ꝛc., sind das nicht Künstler in voller Kraft ihres Talentes?«

»Jewiss! jewiss! — aber unsere Königstädter werden ihnen schon nachkommen. Klassische Stücke — d. h. Trauerspiele dürfen wir zwar nicht geben, doch das wird sich finden. Und wir werden dafür ein brillantes Repertoire haben. Ludwig, Meyer, Piehl, Nagel — welche Schauspieler! Schmelka, Angeli, Rösike — welche Komiker! — und Spitzeder, unsere Perle, unser Stolz! — und die Damen — Weidner, die Schwestern Satorius und Herold, Karoline Müller, Sie, Verehrteste — welche Künstlerinnen!«

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