Читать книгу One-Way Ticket. Neun Leben auf zwei Rädern онлайн

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Jedes Wochenende erkundete ich Straßen, die weiter und weiter vom Haus meiner Eltern entfernt waren. Das Gefühl von Freiheit war immens, denn ich reiste zu Orten, die keiner meiner Freunde je erreichen würde, ohne seine Eltern zu bitten, ihn mit dem Auto hinzufahren.

Ich stieß tiefer in die unscheinbaren Vororte vor, drang immer weiter vor in Richtung der Stadtgrenzen, in Richtung der Berge und darüber hinaus, in eine ganz neue Welt. Ich war drei, vier, fünf Stunden unterwegs, trat unermüdlich in die Pedale, erkundete die Gegend.

Meine Eltern wussten nie genau, wo ich war und ob ich sicher wäre, aber sie akzeptierten, dass ich meiner Obsession ihren Lauf lassen musste, damit ich erwachsen werden konnte. Und so brach ich also jeden Tag aufs Neue auf, auf der Suche nach meinem Traum, nach meinem Ziel, nach mir selbst. Ich liebte diese langen Fahrten, auf denen ich stundenlang davon träumen konnte, eines Tages zu gewinnen.

Aber es ging mir längst um mehr als bloß ums Gewinnen. Ich fing an, davon zu träumen, Radprofi zu werden. Im Rahmen meiner Lesestunden begann ich, immer mehr über die mystische Welt des europäischen Profiradsports zu erfahren. Und ich liebte es. Ich liebte die Helden, die Romantik, die Mühen, die Opfer, den Schmerz, den Ruhm und die Ehre.

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