Читать книгу One-Way Ticket. Neun Leben auf zwei Rädern онлайн

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Als die Kälte einsetzte, hielten mich meine papierdünnen Shorts überhaupt nicht mehr warm. Im gut gemeinten Versuch, Abhilfe zu schaffen, kaufte meine Mutter mir eine bollerige Jogginghose. Ich versuchte, meine Radshorts über die grobe graue Wolle zu ziehen, aber das klappte nicht. Nach der Hälfte jeder Fahrt fühlte ich mich, als würde ich auf einer nassen Windel sitzen, während die Beine der Jogginghose sich ständig in der Kette verhedderten. Zudem sah ich absolut lächerlich aus. Ich musste wie ein richtiger Radrennfahrer aussehen, auch wenn ich nur trainierte. Die Jogginghose musste weg.

Der Winter hielt Einzug in Colorado. An bitterkalten Tagen kam ich mit lilablauen Knien heim, die Hände schmerzten vom eisigen Wind. Meine Zehen waren taub, meine Finger ließen sich nicht mehr bewegen und meine Weichteile schrumpelten zusammen, um sich vor der harschen Realität zu verbergen.

Schließlich, bevor ich aufgrund von Erfrierungen bleibende Nervenschäden davontragen würde, nahmen meine Eltern mich mit in das Geschäft, wo wir auch mein Rad gekauft hatten. Wir hofften, dort eine Art superthermale Spezialkleidung zu bekommen, die mich vor dem Kältetod bewahrte.

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