Читать книгу One-Way Ticket. Neun Leben auf zwei Rädern онлайн

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Aber in Wahrheit war ich auch vorher schon einsam gewesen.

Ich hatte in der Schule nie Freunde gefunden, zu denen ich eine echte Beziehung aufbaute. Da ich weder ein begabter Schüler noch besonders sportlich war, erwarb ich sehr wenig Respekt. Ich war der kleinste Junge in der siebten Klasse und ich wurde herumgeschubst, gehänselt und in etliche Schränke und Mülleimer gestopft.

Ich freute mich kein bisschen auf die Schule. Somit war die Einsamkeit auf dem Rad eine willkommene Abwechslung. Auf offener Straße beurteilte mich niemand wegen meiner Noten und niemand bewertete mich danach, ob ich einen Ball fangen konnte. Niemanden scherte es, dass ich nicht im Junior-Achievement-Programm war. Nein, auf der Straße zählte einzig und allein, wie schnell ich einen Anstieg hinauffahren konnte.

Durch meine Lektüre eignete ich mir viel Fachwissen über Training und Wettkampf an, doch was mir fehlte, war jegliches Know-how, wie man sich für den Radsport kleidete. Nun war das nicht so wichtig, wenn man im milden Indian Summer von Colorado trainierte, aber als im November die kalten Gebirgswinde zu wehen begannen, wurde mein Trainingsplan allmählich etwas ungemütlich.

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