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Gertrud beugte sich erschrocken vor, hob wie zur Abwehr die verschlungenen Hände vor die Brust und schaute Mama flehend an. Fred runzelte mit einem bösen Ausdruck die Stirn.

Frau Barbara warf den ersten Blick auf Gertrud, den zweiten auf Fred, dann stutzte sie, sah nach den Spielern hin und stand, ihren Groll beherrschend, mit gekränkter Miene da. Die Anfangsfigur erklang jetzt wehmütig aufatmend in der Oktave, und gleich darauf begann das allen Schmerz verklärende Singen der ersten Geige.

Frau Barbara setzte sich auf den nächsten Stuhl. Eine Weile saß sie noch sehr aufrecht, aber ihre Miene entspannte sich, und als die Geige das Thema wieder aufnahm, neigte sie mit gesenktem Blick ein wenig den Kopf.

Beruhigt spielten die Streicher den Satz zu Ende, mit aller Hingabe an seine unbeschreibliche Innigkeit und im mehr oder weniger deutlichen Bewußtsein, daß die Seele des Meisters hier zum letztenmal in einem Raume sang, der ihr bei aller Unvollkommenheit der Musikanten doch eine bescheidene Heimat gewesen war.

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