Читать книгу Schweizerspiegel. Roman онлайн

130 страница из 246

Die Spieler rückten die Stühle zurecht, strichen das aufgeschlagene Notenheft glatt, räusperten sich und saßen nun schweigend da, ein paar gespannte, stille Sekunden lang, die Fred immer besonders genoß. Die hohe Stehlampe mit dem großen goldgelben Schirm strahlte inmitten des dämmernden Salons einen warmen Strom von Licht auf die Gruppe hinab, die Notenblätter leuchteten, die braunen Instrumente schimmerten, auf den andächtig gesammelten Gesichtern lag gedämpft derselbe lebendige Schein, und als die vier Streicher langsam den Bogen hoben, schien es unmöglich, daß nun etwas anderes ertönen könnte als reinste Musik.

Die Anfangsfigur erklang, ein leises, schmerzliches Aufatmen und ergebenes Hinsinken, ein paar Noten nur, die doch das ganze Adagio im Kern zu enthalten scheinen; die erste Geige erweiterte sie zum Thema und sang sie schon heimlich verklärt zum Grundton zurück.

In diesem Augenblick trat Frau Barbara ein. Sie kam aus einer lärmigen Unterhaltung über den schweizerischen Generalstab, die von den zwei Männern unter dem Einfluß des Weines in einem merkwürdigen Wechsel von unnachgiebiger Überzeugung und lauter Fröhlichkeit geführt wurde, während die verlassenen, müde plaudernden Frauen wiederholt mit unterdrücktem Gähnen nach der Uhr geblickt hatten. Sie war über das lange Ausbleiben der Musikanten entrüstet. Mit grollender Miene trat sie ein, entschlossen, dem eigenmächtigen Gebaren ein Ende zu machen.

Правообладателям