Читать книгу Schweizerspiegel. Roman онлайн
128 страница из 246
«Ach was, ihr zieht nicht in die Wüste!»
«Zum Stockmeier! Dort wird es anders tönen, wenn wir überhaupt noch spielen sollten, was ich bezweifle …»
«Dann wird bei mir gespielt!» rief Gertrud aufwallend. «Überhaupt …» Sie zögerte einen Augenblick, ein zartes Rot glühte auf ihren Wangen, dann erklärte sie entschlossen: «Nächstesmal spielen wir bei mir. Und zwar kommst du zuerst einmal mit Herrn Pfister, dann wollen wir doch dies ganze Konzert probieren, ihr könnt es ein wenig üben! Sind Sie einverstanden, Herr Pfister?»
«Sehr gern!» antwortete Albin. «Wenn Sie nicht zu große Hoffnungen auf mich setzen. Ich bin ein Pfuscher.»
Sie hielt den Kopf schief und schielte ihn von der Seite her ungläubig an. «Ich habe Sie soeben gehört», sagte sie leise. «Das war nicht gepfuscht.»
In diesem Augenblick stieß Fred die Tür auf und verkündete triumphierend: «Sie kommen!»
Severin und Professor Junod traten ein, holten sogleich ihre Instrumente und setzten sich vor die Pulte, auf denen die Stimmen zum Klavier-Quintett von Schumann bereit lagen. Alle kannten das Werk, jeder hatte seine Stimme geübt, und die ersten zwei Sätze gelangen denn auch. Severin, der sich eben noch über politische Fragen ereifert hatte, war zum Glück nicht recht dabei und verzichtete auf Kritik. Fred war zufrieden. In den letzten zwei Sätzen begann es zu hapern, da und dort wurden Mißklänge laut, doch brachten sie alles zu einem guten Ende. Es war Mitternacht.