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Lisi kniff ihn so kräftig in beide Arme, daß er sie fahren ließ, und rannte, von ihm verfolgt, die Brücke entlang, sprang aber plötzlich mit einem fröhlichen Schrei auf den Heustock hinunter. Fred sprang sogleich hinter ihr her, und gleich darauf wagte auch Martha den Sprung.

Lisi aber glitt, eh Fred sie fassen konnte, vom Heu hinab und rannte zur Leiter, auf der sie knapp vor dem hitzig werdenden Verfolger die Brücke wieder erreichte.

Martha glitt vom Stock hinab und blieb unten. «Tut doch nicht wie Kinder!» rief sie. «Ihr fallt sicher noch herunter!»

Aber die Jagd ging weiter, Lisi rannte bis zur Mitte der Brücke, dann sprang sie abermals hinab, und Fred ließ nicht auf sich warten. Als Kinder hatten sie das unzählige Male wiederholt und beim Sprung entzückt aufschreiend eine grauslich wohlige Beklemmung erlebt. Es war auch jetzt noch ein Vergnügen, man spürte im Fallen einen merkwürdigen, kitzligen Druck in der Zwerchfellgegend und plumpste nach der fröhlich bangen Spannung so tief ins Heu hinein, daß man ordentlich Mühe hatte, sich wieder hinauszuarbeiten. Lisi blieb nun jedenfalls stecken, bis der Vetter bei ihr war, ob sie sich nun ergeben wollte oder nicht. Unter seinen strafenden Griffen wieherte sie zuerst wie eine junge Stute, dann gab sie die Abwehr auf, begann zu wimmern und schien bereit, alles auf sich zu nehmen.

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