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Endlich mußte er umkehren, man war im Rusgrund pünktlich mit dem Mittagessen, und er wollte nicht am letzten Tage noch zu spät kommen. Statt nun aber den bequemen Fußweg durch die Wiese hinauf einzuschlagen, kehrte er durch das Tobel zurück. «So, Schluß, es ist zu Ende!» dachte er, und dieser Gedanke, den er am Morgen noch gewaltsam unterschlagen hatte, ließ ihn nicht mehr los. Weiter oben, an einem der steilen Hänge, glitt er aus und hielt sich, um schneller vorwärtszukommen, von nun an mehr an das Bachufer, wobei er unbekümmert durch das Wasser watete, wenn ihm hohes Geröll den Weg versperrte. Am Horizont seiner Vorstellungen tauchte die Stadt auf mit ihrer Hatz und ihrem Lärm, mit Hörsälen, Laboratorien, achselzuckenden Professoren und studentischem Komment, mit ihrer geschniegelten Gesellschaft und mit der Kaserne, dieser öden Drillanstalt, wo er bald wieder den Hampelmann spielen mußte. «Hol’s der Teufel! Warum bleib ich nicht einfach hier?»

Er sprang in diesem Augenblick von einem Block auf den nächsten hinüber, glitt aus, stürzte heftig hin und spürte im rechten Fuß einen so rasenden Schmerz, als ob man ihm mit einem Messer das Gelenk durchstieße. «Verflucht, oh verflucht!» stöhnte er laut, mit verkniffener Miene, und blieb regungslos liegen, die Stirn eiskalt umhaucht. Nach ein paar bangen Minuten erholte er sich ein wenig und versuchte vorsichtig, seine unbequeme Lage zu ändern, aber kaum bewegte er den Fuß, ja noch eh er ihn bewegte, beim bloßen Versuch schon, spürte er denselben Schmerz im Gelenk, einen unverschämt plötzlichen, stechenden Schmerz. Er blieb nun eine Weile liegen, so wie er eben lag, und begann sich mit dem Gedanken abzufinden, daß er den Fuß verstaucht, ausgerenkt oder gebrochen hatte. «Soso … aha … na ja!» sagte er kleinlaut.

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