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Nach zwei Stunden wurde ihm von einem ältern freundlichen Landarzt der Fuß wieder eingerenkt, was er leicht erbleichend, aber lautlos ertrug. Darauflag er denn als Patient am hellen Nachmittag in seinem buntgeblümten breiten Bett, das rechte Bein auf etwas erhöhtem Lager, den immer noch anschwellenden Fuß in einem Verband mit essigsaurer Tonerde, und begann das Ereignis zu bedenken, eher neugierig als mißmutig, wie einen listigen kleinen Zufall, der die Weiche plötzlich anders stellt als die unentrinnbaren Mächte der Eltern, des Vaterlandes und der Hochschule es haben wollten. «Man muß nur ein bißchen den Fuß verrenken», dachte er belustigt, «dann fällt alles um, was uns lenkt. Was gäbe es für ein Geschrei, wenn ich ohne diesen nichtigen Anlaß fünf Wochen aus meiner Karriere streichen würde! Am Fleisch und Bein hängt alles!» In der Frühe des zweiten Tages, als die Rusgrundsonne hinter den waldigen Hängen heraufkam und seine Kammer erfüllte, stellte er schmunzelnd fest, daß er an diesem Tage unbedingt unter allen Umständen wieder in Zürich sein mußte.

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