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Am nächsten Morgen erfuhr er zu seiner Überraschung freilich, daß vor einem kranken Fuß denn doch nicht alles umgefallen war. Mama nämlich, die seinen Brief gar nicht erst beantwortete, kam, von Gertrud und dem Hausarzt begleitet, in einem geräumigen Mietauto, einem Sechsplätzer, ganz einfach hierher gefahren. Er wurde sorgfältig in die Stadt zurück befördert und nach einer Röntgenaufnahme des Fußes wieder in sein eigenes Bett gesteckt. Indessen fand er sich damit ab. Gertrud hatte bei der Heimfahrt versprochen, ihn zu ihrer neuesten Hausmusik im Wagen abzuholen, sobald der Arzt es erlauben würde, außerdem mußte man ihn auch hier in Ruhe lassen, und die Übersiedlung änderte nichts an der belustigenden Tatsache, daß ein geschwollener Fuß sich stärker erwies als die Notwendigkeit der akademischen Bildung und der Ruf des Vaterlandes.
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Gertrud hatte bald das Streichquartett, bald die zwei Geiger zum Spiel ins Hartmannsche Haus geladen und war dabei mit Albin Pfister freundschaftlich vertraut geworden; dieser Mensch «interessierte» sie desto mehr, je näher sie ihn kennenlernte, und sie dachte in ihrer gesellschaftlichen Unbefangenheit gar nicht daran, aus konventionellen oder anderen Gründen sich den Umgang mit ihm zu versagen. Ihren Bekannten gegenüber gestand sie denn auch unbedenklich, dieser Pfister sei ein «heillos sympathischer und flotter Kerl». Sie wußte nicht oder noch nicht, was sie zu verschweigen gehabt hätte.