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Er trat etwas zur Seite und beobachtete mit herzlicher Anteilnahme, wie nun auch Christian, Atem holend, das Zielen unterbrach, aber gleich darauf das Gewehr wieder anschlug, indem er es leicht emporwarf, als ob er in die Luft schießen wollte, wie er den Kolben fest an die Schulter zog und den linken Ellbogen auf die Hüfte stützte, wie er mit den Füßen suchend noch einmal den sichersten Halt ermittelte und endlich zu zielen begann, mit einem so finster gespannten Ausdruck seines ohnehin mürrischen Gesichtes, wie Fred ihn noch nie an ihm wahrgenommen hatte. Der Schuß fiel und traf die Nummer, aber die letzten drei Schüsse fehlten sie wieder. Christian unterzeichnete das Resultat und trat mit seiner gewohnten gleichmütigen Miene, die durch keinen Zug den Mißerfolg verriet, zu seinem neugierig wartenden Vetter. «Willst du nicht auch schießen?» fragte er. «Du kannst beim Büchser ein Gewehr mieten.»

«Ja, ich habe daran gedacht», antwortete Fred, als ob weiter nichts dabei wäre; als aber Christian sich sogleich anschickte, ihm bei den erforderlichen Schritten zu helfen, überkam ihn schon eine leichte Erregung. Er mietete ein Ordonnanzgewehr, kaufte Patronen und bestellte ein Schießbüchlein mit Marken für die «Kunst», das «Glück» und die Übungsscheibe «Kehr». Etwas verwundert stellte er fest, daß ihn dieser bescheidene Anfang rund zwanzig Franken kostete, und daß bei diesem patriotischen Wettkampf also wohl nicht nur die Ehre, sondern auch der für manchen Schützen beträchtliche Einsatz erregend im Spiel stehen müsse. Er stellte das Gewehr dort, wo er schießen wollte, in den Rechen.

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