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Ammann, der sich mit Freds Geständnis beschäftigt und schließlich den Vorsatz gefaßt hatte, weitere Aufklärungen zu verlangen, saß mit der Zeitung noch am Tische. «’n Abend, Severin!» sagte er in dem gewohnten lauten Tone, in dem er alle Welt zu begrüßen pflegte, und blickte spöttisch wohlwollend zu seinem Ältesten auf.

Von allen drei Brüdern glich Severin dem Vater am meisten, er besaß den selbstgewissen Ausdruck seines Gesichtes, seine lebenskräftigen Augen, nur ohne den heitern Schimmer, eher mit einer gewissen Schärfe im Blick, und dieselbe klare, feste Stimme. Er war seit sieben Jahren mit einem unscheinbaren, braven Wesen verheiratet, hatte fünf mustergültig erzogene Kinder und erweckte den Eindruck eines sehr soliden, gutbürgerlichen Vierzigers, obwohl er erst dreißig Jahre alt war.

«Hast du den Artikel da über den sozialen Ausgleich gelesen?» fragte Ammann, nachdem Severin sich gesetzt hatte, und hielt ihm mit demselben spöttischen Blick, mit dem er ihn begrüßt hatte, die Zeitung hin.

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