Читать книгу Jugend eines Volkes. Ehrenhafter Untergang. Erzählungen онлайн

41 страница из 104

«So ist es ein böser Zauber», sagte Cunrat ab Stalden, «und wir wollen den alten Rempo fragen.»

Rempo saß den dritten Tag vor seiner Hütte, sterbend oder schon gestorben, verlassen von seinen Kindern, die er selber verflucht und ausgetrieben hatte. Er saß auf einem Block, das Haupt vornüber gehängt, den weißen Bart zwischen den Knien, un­be­weglich. Sie schrien ihm in die Ohren, er regte sich nicht, sie hoben sein Haupt, und es sank wieder vornüber. Sie ließen aber nicht von ihm ab, rüttelten ihn, leerten ihm Wein in die Kehle und schrien immerfort seinen Namen, bis er, wie vom Tode erwachend, unmäßig erstaunt den zahnlosen Mund öffnete, die blinden Augen auftat und das Haupt erhoben hielt. Als er nach langer Müh verstanden hatte, daß ein böser Zauber das Tal heimsuche, begann er vernehmlich zu murmeln, und alle beugten sich horchend über ihn.

Aber sie vernahmen statt hilfreicher Worte nur Fluch und vernichtendes Urteil über das lebende Geschlecht. Rechte Verehrung und wahre Opfer sei es den Göttern schuldig geblieben, und also sei es verstoßen, allem Unheil preisgegeben und dem Untergang durch zaubernde Widersacher verfallen. Keine Sühne werde es wenden. Hier ende die Zeit.

Правообладателям