Читать книгу Jugend eines Volkes. Ehrenhafter Untergang. Erzählungen онлайн

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Drei Monde lang blieb Schilti im Urwald auf der Fallen­fluh verborgen. Danach tauchte er wieder auf, aber furchtbar verwildert, mit blaugrün brennenden Augen, sprengend, schnaubend, stampfend, daß alle Menschen vor seinem Anblick erschraken. Zu­gleich mit ihm war ein Gewittersturm wie aus der Erde hervorgebrochen, donnerndes Gewölk begrub die Talmulde, und die Blitze fuhren nicht schlank herab, sondern krochen als feuriges Gewürm durch die Nacht.

Die Menschen traten vor ihre Hütten oder spähten durch den Türspalt und flüsterten: «Schilti ist wieder da.» Wernher von Rickebach ging zu Blüemmo und rief zornig: «Er ist wieder da.» Blüemmo saß mit einer Fackel auf dem Dachfirst und schrie herunter: «Wo sind meine Buben? Sind sie fort, ich weiß nicht, wohin. Sieh da, ich muß Hilf haben.» Der Sturmwind hatte ihm das halbe Hausdach losgerissen. Wernher von Rickebach holte zwei Männer und stieg mit ihnen zu Blüemmo auf den First. Im Schein der Blitze sah er eine Frauengestalt mit flatterndem Haar über die Wiese schreiten. «Dort geht Mechthild», rief er. «Ist niemand bei ihr?» Alle richteten sich auf und schauten, den nächsten Blitz erwartend, in die Dunkelheit hinaus.

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