Читать книгу Jugend eines Volkes. Ehrenhafter Untergang. Erzählungen онлайн

44 страница из 104

Frühlinge, Sommer und Winter gingen dahin, und die ­unheimliche Verdorbenheit nahm nicht ab. Söhne angesehener Männer zogen mit übel berüchtigten Burschen umher und verwirrten die Mädchen, Knechte fütterten das Vieh nicht mehr nach bewährtem Brauch, sondern warfen ihm abends eine Burde Heu vor, ließen es dursten und verschliefen den Morgen mit Mägden. Manche Tiere verendeten, viele wurden krank und schwankten mit aufgetriebenem Bauch oder geschwollenem Eu­ter auf den Weiden herum.

Ein paar Männer, die selber von Versuchungen angefallen wurden und die wachsende Gefahr am eigenen Leib erfuhren, versuchten mit Knütteln und Peitschen die Talschaft auszumisten. Zwei Brüder Sorno gingen mit Wernher von Rickebach und fanden im Abendgrauen auf einer Schwand im Walde zwei Greise, die sich an einem kleinen Mädchen vergingen. Mit Peitschen trieben sie die entarteten Alten auseinander. Bertold zum Brunne, Ingo, Ulrich uf der Mur und der Hasler zogen mit Spießen und Knütteln aus, aber ihnen begegnete nur in den Nächten ein schwarzer Bock mit feurigen Augen.

Правообладателям