Читать книгу Jugend eines Volkes. Ehrenhafter Untergang. Erzählungen онлайн

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Als zum viertenmal seit dem Auszug der Reisigen die Sonne in der Frühlingswende stand und eine weniger bedenkende Jugend dem hoffnungslosen Volk im ganzen Tal das gesammelte Holz zu Haufen schichtete, vergnügte sich der Unhold damit, Knaben oder Mädchen zu schrecken und höhnisch auszuschreien, er werde ein Feuer anzünden, das alle andern unnötig mache. Beim Anbruch der Dunkelheit zündete er am Berg Urmi, der zwischen den Seen steht, den Wald an. Allerenden warf er Fackeln in den Tann, bis die Lohe wütend hochschlug, dann schweifte er bedrohlich durch die brandhelle Talnacht.

In derselben Nacht noch traten Blüemmos jüngste Tochter Gemma, Ita von Rickebach und Gertrud ab Stalden vor ihre versammelten Väter, und hinter ihnen rückten gegen zwanzig andere Mädchen an, hochwüchsige, am ganzen Leibe blühende Gestalten. Ita sprach für alle. Der Entschluß, den sie kundzutun hatte, machte ihre Wangen rot und die Zunge heftiger, als vor einem väterlichen Herzen nötig war. «Wir alle, die wir hier vor euch stehen», begann sie, «sind willens und haben gelobt, uns jedem Mann zu verweigern und keinen zum Gatten zu nehmen, bis das Tal wieder Richter hat, Ordnung wird, Schilti totgeschlagen und die Not abgewendet ist. Dies haben wir gelobt und gehen nicht ab davon, es möge dauern, solang es wolle.»

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