Читать книгу Jugend eines Volkes. Ehrenhafter Untergang. Erzählungen онлайн

48 страница из 104

Bunt gemischtes Volk umgab sie, laut ratend, verwünschend, klagend, aber nichts mehr drang in die Schar ein. Noch überfuhr kein Sonnenstrahl die Mulde, der Rand der geschlossenen Bergrunde stand scharf im klaren Morgenhimmel, da setzte sich die Mannschft in Bewegung und schritt sogleich gewaltig aus, ein wild aufjauchzender, von Fahrfreude, Streitsucht, Raubgier und Abenteuerlust bebender Haufe.

Entmutigte Männer, zankende Weiber und ein Rudel halb­flügger Burschen blieben auf dem Platz, bis die Sonne vom Berg­rand blitzte, dann fuhren sie auseinander.

Jetzt ging der Frühling ruhiger hin, aber vor seiner Reife erstarrte er noch in späten Frösten, das frische Buchenlaub welkte, das junge Gras stand spärlich auf harten, rissigen Schollen, und die Tage schlichen wie Fremde durch das Tal. Sommer und Winter gingen dahin mit Gewittern, Hagelschlägen und Schneestürmen, ein neuer Frühling brach mit Überschwemmungen an, aber die Menschen überließen, was ihnen zu bezwin­gen und zu nutzen aufgegeben war, seinem eigenen unmenschlichen Gesetz und empfingen wie Bettler nur noch die kargen Almosen der schöneren Tage. Weiden waren verschwemmt, Wohnstätten zerfallen, Tiere verseucht, und die Talbewohner wehrten sich nicht mehr dagegen, weil sie ihren langsamen Untergang aus einem dunklen Grunde beschlossen wähnten. Auch stand der wilde Mann mit seinen Spießgesellen vor jeder Hoffnung, und wenn er sich etwa einen wachsenden Mond lang ­ruhig gehalten, verübte er dafür beim abnehmenden drei Übeltaten mehr.

Правообладателям