Читать книгу Jugend eines Volkes. Ehrenhafter Untergang. Erzählungen онлайн

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Indessen strahlte der goldene Morgenglanz gewaltiger von den Firnen her, eine himmlische Heiterkeit ward lautlos über die Berge gebreitet, und der fahrende Mann, der nie desgleichen erlebt, ahnte froh erschrocken Heimdall, den die älteste Kunde auf den Himmelsbergen bezeugte. Fromm und sicher hielt er ihn im Herzen fest, den Sohn Odins, der dort über die Welt hin glänzend sein Roß mit goldener Mähne auf der Brücke vom Himmel zur Erde ritt, den Gott der Frühe, den Gott des Anfangs.

Ein Wärmeschauer traf ihn in den Rücken, er wandte sich um, stürzte mit dem Blick in die volle Sonnenlohe und sprang auf, erstaunt, daß er den Aufgang versäumt hatte. Nun also war es Tag, herrlicher als über Strömen und Ebenen, das große Gestirn erhob sich auch über diesem Lande. Rundum blickend sah er die wild erhobene Erde hell und ohne Schrecknis. Doch war über der Talmulde der kreisende Vogel ihm unbemerkt entschwunden. Er deutete es nicht schlimm, da er ganz frohgemuten Herzens war, er warf seine oberen Pelze ab und blieb, den Troß erwartend, still und bis zur Lende nackt im steigenden Lichte.

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