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Am ersten Tag der Fastenzeit im Jahre 1847 machte sich Mattirolo auf nach Mendrisio, auf Wegen, die quer durch die noch verschlafenen Felder liefen. Es war ein heller Morgen; die Äste glänzten kahl in der Landschaft.

Er war 34 Jahre alt, trug ein Gewand aus Barchent, hatte einen raschen Schritt und den Kopf voller Aufruhr: eh die Natur erwacht, ist es am Menschen aufzuwachen, grübelte er, aufzuwachen aus seiner Tatenlosigkeit.

Tags zuvor hatten sie die Grenze geschlossen vorgefunden, er und seine Gefährten, Maurer aus Vacallo und Sagno, die in jenen Wintermonaten in der Villa des Grafen Bellinzaghi in Cernobbio arbeiteten:

«Kein Durchlass!»

«Was heisst da: Kein Durchlass?»

«Geht doch und fragt eure Regierung, die die Revoluzzer beschützt!»

«Aber es ist doch Zahltag!»

«Wir haben Order, euch zurückzuweisen.»

Die Bauleute blicken zu Mattirolo. Er ist das Haupt der Gruppe und hat vor niemandem Angst. Alle erinnern sich, dass er vor einer Woche einen uniformierten Sprenzling den Abhang hinunterrollen liess, der ihm nicht aufs Wort glaubte und ihn durchsuchen wollte, um zu schauen, ob das, was er unter dem Mantel trug, wirklich ein panettone sei. Aber hier trifft diesen Grenzwächter tatsächlich keine Schuld. Es sind die Österreicher, die es dem Kanton Tessin heimzahlen wollen, und zwar ausgerechnet in den Hungermonaten.

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