Читать книгу Kindheit in der Schweiz. Erinnerungen онлайн

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Auch der Kleinste wurde eingespannt. Er machte mit der Korbflasche und einem Blechchachali mit Most oder Wasser die Runde, oder er verscheuchte mit einem Haselbüschel die lästigen Bremsen, die sich an den Hälsen und Bäuchen der Pferde festgesaugt hatten. Dabei musste er aufpassen, dass er nicht von den Hufen erwischt wurde, die unablässig ausschlugen, um sich der Quälgeister zu entledigen. War das eine Plackerei!

Wenn der Vater nach einem Blick zur Uhr am Schulhausturm verkündete: «So, mer gönd meini go Zobig näh», war die Welt mit einem Schlag wieder in Ordnung. Unter einem Baum, dessen Krone so gross war, dass neben den Heuerinnen und Heuern auch noch die Pferde im Schatten Platz fanden, machte es sich jeder auf einem Arm voll Heu bequem. Der Zobigkorb aus Weidengeflecht, mit einem weissen Tuch abgedeckt, war gefüllt mit Gläsern, Messern, Aluminiumtassen, mit in Tuch eingeschlagenem Käse, mit Broten, Zweikilolaiben, die mittendurch gebrochen werden konnten. Gläser wurden verteilt und Most aus Korbflaschen ausgeschenkt, die, wo ein Bach oder Brunnen in der Nähe war, dort kühlgestellt worden waren. Die Männer tranken alten, die Frauen und wir Kinder süssen Most. Jetzt hätte die Zeit still stehen dürfen. Jetzt war es schön und gemütlich. Jetzt wurde geplaudert und gelacht.

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